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Kommentar: Ein Malamute bleibt ein Malamute – wenn er denn darf!

Meinungsbeitrag von Harald Hammer, Musher und Züchter of Cathi’s Meadow Garden.


Seit fast drei Monaten wohnt ein Großteil der Alaskan Malamutes of Cathi’s Meadow Garden im nordschwedischen Gulsele. Wer Körpersprache und Mimik von Hunden lesen kann, sieht ihnen an, wie sich unsere Malamutes dort sehr wohl fühlen. Auch das tolle Hundehaus unserer Außenanlage ist nun endlich fertig – nur bleibt es unbewohnt. Kein Meadow Garden Malamute hält sich darin auf, oder benutzt es gar als Schlafplatz. Ob bei Regen oder Schnee, kaltem Sturm oder praller Sonne: Unsere Malis schlafen im Freien, eingerollt in ihrer ursprünglichen Schlafposition.

Manouk, mit der Schnauze im Pelz eingemummelt, nutzt die kurzen Nächte in Nordschweden mit einem Power-Nap.
Manouk, mit der Schnauze im Pelz eingemummelt, nutzt die kurzen Nächte in Nordschweden mit einem Power-Nap.

Sie genießen es, genau wie ihre unzähligen Schlittenhund-Kollegen in Nordschweden, so zu leben, wie es ihrem Naturell entspricht.


Hier im Norrland kommt niemand auf die Idee, diese Haltung unter dem Deckmantel des Tierschutzes in Frage zu stellen. Niemand fordert ein isoliertes Hundehaus mit einem Boden, der vor Kälte schützt. Niemand zieht Welpen bei 21 Grad Zimmertemperatur und vielen anderen fragwürdigen Vorschriften auf. Die Aufgabe, die Welpen zu wärmen, übernimmt hier die Mutterhündin. Im kalten Nordschweden erfrieren die Welpen trotzdem nicht.

„Schlittenhunde gehören nicht nach Deutschland, es ist viel zu warm für die armen Geschöpfe.“

Ein vielgehörter Satz im Zusammenhang mit nordischen Hunden. Das Hundehaus in Gulsele steht auf 65 cm hohen Stelzen, damit die Meadow Garden Malamutes darunter in den Schatten können. Auch in Nordschweden geht es dem Sommer entgegen, und zwar unsagbar schnell. Mitte Mai hatte es eine Woche lang bereits über 22 Grad, die Sonne brannte unbarmherzig. Und die Hunde? Lagen – alle Viere von sich gestreckt – in der prallen Sonne. Und der mit großer Mühe gebaute Schattenplatz blieb verwaist, das ausgespannte Sonnensegel missachtet.


Besucht man einen der vielen Schlittenhunde-Kennels hier in der Gegend, begegne ich überall vielen alten Hunden, die kerngesund durch ihre Anlage rennen.


Aber wie machen die das? Unsere Tierschützer argumentieren nämlich, dass eine solche Haltung, wie sie in Nordschweden durchaus gängig ist, die Hunde krank mache. Sie bekämen Gelenkprobleme, Rheuma und andere furchtbare Krankheiten. Oder bekommen eher die Menschen, die so argumentieren, bei solchen Bedingungen selbst diese Krankheiten – und übertragen ihre Annahmen nur auf unsere Schlittenhunde?


Ein Hund ist kein Mensch

Es macht einen traurig, zu sehen, wie irrsinnige Vorschriften, von menschlichem Gedankengut gemacht, in unserem Deutschland dem Alaskan Malamute seine ursprüngliche Haltung erschweren. Es macht mich wütend, dass die verantwortlichen Leute sich auch noch Tierschützer nennen.


Und es macht mich glücklich, den Schritt nach Gulsele gemacht zu haben. Und die viele Arbeit, die das tolle Hundehaus eingefordert hat, kann man auch verschmerzen, wenn man seine glücklichen Hunde sieht, die machen können, was ihnen guttut.

Ein Malamute bleibt ein Malamute. Ein Mensch bleibt ein Mensch.

Daher meine Erkenntnis: Ein Malamute bleibt ein Malamute. Ein Mensch bleibt ein Mensch. Schlimm nur, wenn der Malamute so leben muss, wie der Mensch es ihm vorschreibt. Noch schlimmer wird es, wenn diese Menschen absurde Gesetze erlassen und dann noch mit erhobenem Zeigefinger das Wort „Tierschutz“ bemühen.


Cathi’s Meadow Garden hat dasselbe gemacht, wie unzählige Schlittenhunde-Kennels aus Deutschland: Er hat die Flucht nach Skandinavien ergriffen. Die Hoffnung, dass in Deutschland irgendwelche verantwortlichen Menschen zur Einsicht kommen, dass viele ihrer Vorschriften unbedacht sind, stirbt so langsam auch bei uns. Was das für unseren Hundezucht und Zugsport Zwinger im Schwarzwald bedeutet, wird sich nach der Sommerpause zeigen.


Anmerkung hierzu: Liebe Schlittenhunde-Liebhaber, es gibt viele Menschen die sich einen Malamute als Einzelhund in ihr Leben, in ihre Familie holen. Das finden wir auch gut so, da sonst die Rasse des Alaskan Malamutes letztendlich aussterben würde. Dieser Meinungsbeitrag gibt eine persönliche Sicht wieder und soll eine klare Position beziehen. Wenn er Zustimmung oder Widerspruch auslöst und auf diese Weise zur Diskussion anregt, begrüßen wir jegliche Art von Kontakt und konstruktivem Austausch.

1.381 Ansichten3 Kommentare

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3 comentários


wolfi
01 de jun. de 2023

Ihr sprecht mir aus der Seele. Mein Iluk war 12 Jahre mit mir Sommer wie Winter, hier mehrere Wochen in Norwegen, unterwegs. Er schlief immer drausen und hatte täglich seinen stundenlangen Auslauf bei den Touren. Jetzt mit 14,5 Jahren genießt er seine Pension und wir spazieren immer noch täglich 3x ganz gemütlich... Er durfte immer ein MALAMUTE sein.... 🙏

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Uli Wagner
Uli Wagner
29 de mai. de 2023

Toller Beitrag ! Bin genau deiner Meinung, der Malamut sollte eine naturbelassene Rasse bleiben. Da geht`s bei der Geburt schon los ! Bin selber Züchter und Musher meine Hunde wachsen sehr naturbelassen auf und sind auch im Alter noch Fit und agil.

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Convidado:
28 de mai. de 2023

Tja, mit dem Veterinär in Fds macht man ganz spezielle Erfahrungen

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